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Der Grandseigneur des kräftigen Farbauftrags – Günther Hansen

Der Grandseigneur des kräftigen Farbauftrags

Die Acrylfarben sind kräftig, die Technik, mit der sie Günther Hansen auf die Leinwand bringt, meisterlich. In allen Bildern, die der Künstler auf den beiden Galerie-Etagen im hit-Technopark zeigt, beschäftigt er sich mit den Menschen, am liebsten mit Porträtstudien oder Gesichtern. Günther Hansen liebt Köpfe.

Hansen hat viel erlebt in seinem Leben. Nach der Ausbildung bei dem bekannten Maler Kai Trier folgten Studienaufenthalte in Paris, Amsterdam, Berlin, Stockholm, Barcelona, Malaga, in der Provence oder in Arizona. Bereits 1942 bekam Günther Hansen seine erste Einzelausstellung.

Im kommenden Januar wird der Grandseigneur der dänischen Malerei 90 Jahre alt. Hansens Schaffenskraft ist ungebrochen und so dynamisch, lebhaft und jung geblieben, dass er Vorbild für die jüngere Generation ist. Seine Lebenserfahrungen spiegeln sich in den emotional tiefgründigen Bildern wider, vor denen der Betrachter gerne minutenlang verweilt. Oft nur auf den zweiten oder sogar dritten Blick eröffnen sich die Feinheiten und Akzente in seinen Werken. Manchmal muss man einfach einige Schritte zurücktreten, und erkennt plötzlich menschliche Gesichter inmitten eines Gewirrs von Farbmotiven.

Hansens Technik zählt zu den ausgefeiltesten im skandinavischen Raum. Er liebt die natürlichen Farben und experimentiert gern und häufig mit Komplementärfarben und unterschiedlichen Ausdrucksformen. Er wechselt stilsicher vom Gegenständlichen ins Abstrakte, zeichnet Köpfe angedeutet und gesichtslos aber auch ganz realistisch und emotionsgeladen. In einigen Bildern sind Köpfe in Schichten übereinander gemalt und dadurch als Individuen kaum noch erkennbar. Der Betrachter muss sich quasi durcharbeiten, um das Eigentliche zu erkennen. Verschleierung und Verzerrung überlagern den Kern, der erkannt werden will. Mensch sein und Menschlichkeit bestimmen den Rhythmus der gezeigten Werke.