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Im Labyrinth der Sehnsucht ... – Andreas Ole Ohlendorff

Im Labyrinth der Sehnsucht ...

Andreas Ole Ohlendorff, geboren am 26. Februar 1958 in Winsen an der Luhe, lebt und arbeitet in seiner Heimatstadt als freischaffender Maler. Für die Ausstellungsreihe „Kunst verbindet… Köpfe“ im hit-Technopark hat Ohlendorff Werke aus allen Schaffensperioden ausgewählt.

Inhaltlich setzt sich der Kulturpreisträger 2009 des Landkreises Harburg seit jeher kritisch mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinander. Seine künstlerische Handschrift nimmt dabei surrealistische und symbolische Traditionen ebenso auf wie die Formensprache der Pop-Art. Die Gemälde sind dabei so vielschichtig wie der Künstler selbst. In seinen Bildwelten spiegeln sich persönliche Träume und Alpträume wider, teils düster und unheilsschwanger, teils tiefgehend die Seele auslotend, dann aber auch enthusiastisch und voller Lebensfreude.

„Ich möchte die Welt verändern - und am besten fängt man bekanntlich immer bei sich selber an“, sagt Ohlendorff. Wohin die Veränderung geht, wird durch seine Bilder mehr als deutlich. In seinen Ausstellungen konfrontiert er den Betrachter mit der so gern verdrängten Realität und hält dem Publikum gleichsam den Spiegel vor das Gesicht.
Wer Andreas Ole Ohlendorff kennt, mag auch viel „Winsen“ auf der Leinwand entdecken. Rückblenden in die Kindheit und Jugend, in Beziehungen und Trennungsschmerz, in lang genug verdrängte Erlebnisse. Dass Ohlendorff sie noch einmal anpackt und für bildwürdig erklärt, hat vielleicht etwas mit Vergangenheitsbewältigung zu tun, sicherlich aber nichts mit Rückwärtsgewandtheit in seiner Kunst. Wenn Ohlendorff also Bilder malt, dann interessiert das Gegenwärtige. Bestandsaufnahme von dem, was „draussen vor der Tür und drinnen in meinem Kopf abgeht“, resümiert der Künstler, „es gibt immer nur diesen Weg nach vorn.“

Seit mehr als 20 Jahren ist die Kunst für ihn nun schon zum „Ariadnefaden im Labyrinth der Sehnsucht“ geworden und dient gleichsam zur Aufarbeitung der eigenen Biografie.
Vormals war Ohlendorff von 1975 bis 1981 Polizeibeamter in Hamburg, u.a. auf der weltberühmten Davidwache (St.Pauli), danach tätig als Roadie, Werftarbeiter, Kurierfahrer, Weltenbummler, Koch… …und seit 1990 als freischaffender Künstler. Eine wahre „Achterbahnfahrt des Lebens“ und so bunt wie die Palette des Malers.

Bundesweites Renommee erwarb er sich aber mit seinem Bilderzyklus „Dead Rock Heads“, eine malerische Hommage an verstorbene Musiker aus Rock, Pop, Blues, Jazz und Punk. Das Kunstschaffen von Ohlendorff spiegelt hier auf vielfache Weise die Sehnsüchte und Träume, die Protesthaltungen, aber auch die Irrungen und Wirrungen der sogenannten Subkultur wider. Mittlerweile ist die Serie auf mehr als 90 Porträts angewachsen. Einige der neuesten Werke der „Dead Rock Heads“ sind nun erstmals im hit-Technopark zu sehen.