Ethik-Innovation_01

Kunst verbindet ... Ethik und Innovation

Ethik und Innovation

Mit dem Thema "Kunst verbindet ... Ethik und Innovation" startet der hit-Technopark in die Ausstellungssaison 2013/2014 und greift damit das Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Aktualität und rasanter technologischer Entwicklung auf. In einer Epoche durchgreifender kommunikativer Vernetzung und dem damit einhergehenden möglichen Verlust von individuellen Persönlichkeitsrechten liegt dieses Thema nahe und weist auf die Notwendigkeit hin, divergierende Denkmodelle wieder stärker zusammenzuführen. Die Ausstellungsreihe 2013/2014 trägt damit mit den Mitteln der bildenden Kunst dazu bei, wirtschaftliche Denkansätze wie „hit goes green“ zu unterstützen und wahrnehmbar zu machen und gleichzeitig die gesellschaftliche Bedeutung der Verbindung von Ethik und Innovation zu beleuchten, ohne sie zu beurteilen.


Der Begriff Ethik als philosophischer Terminus ist schwer greifbar, und die Bedeutung unterschiedlicher philosophischer Modelle wird auch ganz verschieden interpretiert. Das zeigt die Evolution der Philosophie überdeutlich. Das heißt, es kann nur darum gehen: Was bedeutet Ethik heute und wie verhalten sich der Einzelne und folgerichtig ganze Gesellschaften ethisch akzeptabel? In der Diskussion darüber tauchen Begriffe wie Nachhaltigkeit und ehtisches Wirtschaften auf und führen einen Konsens der Begrifflichkeiten herbei, der durch unterschiedlichste Interessenlagen immer gefährdet ist.

Innovation als Synonym für das Neue ist im Gegensatz dazu quasi der Textbaustein, der Modernität suggeriert und Fortschrittlichkeit als Credo verlangt und in den Mittelpunkt stellt.
In diesem Zusammenhang erscheint in den letzten Jahren die Frage „Was ist innovativ?" überwiegend durch Technisierung beantwortet, ohne den Fokus darauf zu richten, inwieweit Innovation und Nachhaltigkeit gemeinsam möglich sind.

Exemplarisch dazu zeigen in der Gemeinschaftsausstellung z.B. die Arbeiten des Künstlers Harald Finke, dass ein Zusammenspiel von Ethik und Innovation möglich ist und in seinen Auswirkungen Schlüsse zulässt, die dann zu nachhaltigem und ethischem Handeln führen. In seiner „PflanzenSchrift“ wird nicht etwa mittels eines Computers und Verfahren
der Messtechnik eine neue Schrift erfunden, sondern das Verhältnis von Kunst, Natur und Mensch betrachtet. So versucht Finke, das „Nichtwissen“ zu überwinden und begibt sich damit auf eine Entdeckungsreise, die das Unentdeckte sichtbar machen soll.


Mit ihren Bildern und Objekten sieht Ilona Schmidt den Menschen im Spannungsfeld von Ethik und Innovation und weist durch Titel wie „World wide watchers“ und „Zu neuen Ufern“ auf die Notwendigkeit innovativer Denkansätze hin, die sich im Kontext von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft entwickeln.

Michael Krippendorf nähert sich dem Thema ganz unmittelbar, seine Innovationen entstehen durch die Verwendung von bereits Vorhandenem. Altes und Gebrauchtes wird nachhaltig betrachtet und zu etwas Neuem verbunden, das macht seine Objekte und Wandreliefs aus und verdeutlicht, das nichts so bleibt, wie es war. Alles unterliegt einer ständigen Veränderung, wobei die Innovationszyklen aktuell immer kürzer werden.

Der Urban-Art-Künstler Gerrit Fischer, alias Brozilla, liefert durch sein Street-Art-Puzzle die Innovation für die diesjährige Ausstellungsreihe schlechthin, indem er seine Kunst und Sicht auf das Thema in den Ausstellungsraum des Technologieparks verlegt und exklusiv dafür mit Sprühlack auf Leinwand ein Gemälde schafft, das durch zusammengesetzte Leinwände auch an anderer Stelle nachhaltig wirken kann und seine Bedeutung nicht verliert.

Dorothea Fischers Gemälde eröffnen bildhaft die unsichtbare Verbindung zwischen Ethik und Innovation. Eine zwangsläufige Verbindung, die entstehen soll und die notwendig ist. Ästhetik und Farbe wird in ihren Bildern zur Klammer, die beides zusammenführt. Dabei gibt es keine endgültige Wahrheit und Wertigkeit, dem Betrachter wird ein vorbehaltloses Sehen und Sicheinlassen abverlangt.