Spurensuche – Imke Korth-Sander
Dass die seit 30 Jahren in Buxtehude lebende Malerin Imke Korth-Sander ihre Ausstellung im hit-Technopark unter den Titel "Spurensuche" stellt, ist kein Zufall.
Viel eher könnte man eine Laune der Natur vermuten, da ein großer Teil der gezeigten Werke durch ihre Titel einen unmittelbaren Zusammenhang zur Natur herstellen. Tatsächlich greift Imke Korth-Sander mit diesem Titel einen Topos auf, der kunsthistorisch von den Zeichen der Natur ohne Umwege zu den Zeichen der Kunst führt und der in Museen und Kunstvereinen zu vielfältigen Ausstellungsprojekten führte, die überwiegend mit der Frage beschäftigt waren, ob Kunst u.U. eine Erfindung der Natur sein könnte?
Imke Korth-Sander hat für sich eine ganz individuelle Antwort gefunden, die ihren Ausgangspunkt in einer intensiven Auseinandersetzung mit der Natur hat und in einem Verständnis für die Natur gipfelt, das sich in Bildern wie "Moorlandschaft" und „Winterfelder“ deutlich zeigt.
Dabei wird die Inspiration, die die Malerin durch die Natur erfährt, mit individuellen Empfindungen und Emotionen verknüpft, und es entstehen Bilder, die keine Abbildungen von Natur sind. Auf einem Gitterwerk von Linien und Strukturen ist die Farbe und die Farbwahl ein wichtiges Ausdrucksmittel.
Imke Korth-Sander malt Gemälde und Bildserien, die durch Titel wie "Entwicklung" und "Wachstum" auf Prozesse verweisen, die von Follikeln oder Zellkernen ausgehen und schließlich im Sinne einer Erneuerung in einer Weltsicht münden, die unterschiedlichste Wege zulässt und sogar erforderlich macht.
Mit ihrem vielteiligen Wandobjekt "Momente", das genau aus 66 einzelnen kleinformatigen Bildern auf grauem Aluminium besteht, werden unterschiedliche Stationen und Erfahrungen offensichtlich, wie sie in der populären Gegenwartskunst z.B. auch in Liedtexten zu finden sind. Einer der bekanntesten Texte in diesem Zusammenhang dürfte das Lied von Udo Jürgens "Mit 66 Jahren ..." sein, das die Vielfalt von Wegen und Erfahrungen hervorhebt. So entstehen Lebenslandschaften, auf deren Spuren jeder von uns sich weiterentwickelt und die dann in der Erinnerung eine individuelle Spurensuche ermöglichen.
Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 13. März 2015, Montag bis Freitag, 8:30 bis 16:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.