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... und warum nicht anders? – Sabine Grosse

Kunst verbindet ... und warum nicht anders?

Die Berliner Malerin Sabine Grosse kommt bei dem von ihr gewählten Ausstellungsthema – „... und warum nicht anders?“ – auf das Ausgangsthema der diesjährigen Ausstellungsreihe „hit und die Welt“ zurück und konzentriert sich bei ihren Exponaten auf das Andere, das Exotische, das Ungewohnte, das Fremde.

Dabei kann die gezeigte Gegenständlichkeit, z.B. bei den Bildern mit exotischen Pflanzen, eine Rolle spielen. Es können aber auch andere und ungewohnte Arbeitstechniken ins Spiel kommen, die – für sich betrachtet – eine ausgefeilte Bildsprache nutzen und diese dann in Verbindung mit einer bestimmten Form so kombinieren, dass der Betrachter seine Assoziationen ausleben kann und dabei das Fremde und Ungewohnte und vielleicht sogar Neues für sich entdeckt.

Mit Ihrem Objekt  „Global“, das aus elf Holzstangen mit einer Beschichtung aus Papiermaché (Pulpe) besteht, die zwischen 1,70 und 2,40 Meter lang sind, greift Sabine Grosse auf das Vorbild der Totempfähle amerikanischer Ureinwohner zurück. Das dieses Symbol der Zugehörigkeit durch den Titel „Global“ quasi in Frage gestellt wird, ist kein Widerspruch, sondern eine konsequente Haltung dem Neuen und Unbekannten gegenüber. So entstehen Zusammenhänge, die durch die Geschichten, die jede Stange durch ihre Bemalung und das verwendete Material erzählt, noch verstärkt werden.

Ganz im Sinne von Matthias Claudius’ Liedtext „Wenn einer eine Reise tut ...“ bringt Sabine Grosse persönliche Empfindungen und Eindrücke von ihren Reisen auf die Leinwand. Die Bildserie „Exotic Flowers“, zu der auch die Bilder mit den Titeln „Physalis“ gehören, ist dafür beispielhaft. Aus Südamerika stammend hat sich die Physalis mittlerweile in vielen Teilen der Welt verbreitet und mit ihren vielfältigen Eigenschaften eine Erfolgsgeschichte geschrieben, die Sabine Grosse in ihren Bildern mit dem „Pinsel der Natur“ nachvollzieht. Dabei bringt sie unterschiedliche Materialien, Methoden und Arbeitstechniken zusammen und findet so immer wieder neue Ausdrucksformen für ihre Bilder. Mit Wischgaze, Pigmenten und Acryl werden netzartige Strukturen sichtbar gemacht, die eine Kreisform umspannen und einen Hinweis auf das bekannte und unbekannte Universum geben. Der Kreis als zentrale Form dieser Bilder wird durch aufbrechende Bögen erweitert und symbolisiert eine Welt, die durch ihre Vielfältigkeit und Unvollständigkeit für uns alle Herausforderung ist.