Hauke Jessen - Bildhauerei
Einzelausstellung November und Dezember 2020
Die Skulpturen von Hauke Jessen verbinden traditionelles Handwerk mit modernen Elementen. Seine Arbeiten veranlassen zum nachdenklichen Lächeln, denn seine Schönheiten sind wirklich schön. Und sie sind beschädigt; sie entstehen, wie er sagt „aus den Brüchen des Lebens“.
Die Werke erzählen unaufgeregt Geschichten: philosophische Aspekte verbinden sich mit aktuellen Themen und der Betrachter kommt eigentlich nicht drumherum, sich eigene Gedanken zu machen. Bei „1.0“ stellt sich die beispielsweise Frage, wer hier wen an die Hand nimmt: Führt das an R2D2 erinnernde Wesen den nackten Mann -er hat so einen erstaunten Gesichtsausdruck- oder hält der Mensch die Maschine, damit sie nicht umkippt?
Der Bildhauer Hauke Jessen wird 1971 in Dagebüll, Nordfriesland geboren. Die Kindheit und Jugend zwischen Deich und Meer, die Marschlandschaft, der Wind und weite Himmel sind auch künstlerisch prägend.
Nach einer Ausbildung zum Holzbildhauer an der Werkkunstschule Flensburg geht Hauke Jessen auf eine traditionelle dreijährige Wanderschaft in Europa. Jessen bezieht sich auf die Kunstgeschichte, psychologische sowie philosophische Perspektiven und lässt Attribute der Gegenwart in seine Arbeit einfließen. Beschädigte Schönheiten, androgyne Züge, die Vermeidung einer heroischen und idealisierten Darstellung von Mensch und Tier sind wiederkehrende Elemente.
Sein Atelier befindet sich in einer Scheune im Hamburger Stadtteil Alt Osdorf, hier entstehen Holzskulpturen, Bronzeplastiken, Gemälde und Zeichnungen. Seit 1998 arbeitet Hauke Jessen als selbständiger Bildhauer in Hamburg.