Marie Schirrmacher-Meitz – Objekte und Installation
Ausstellung: Paper Art, Sand und Me(hr)
Provokation mit Papier
Dass Papier geduldig ist wissen wir alle, dass es jahrhundertelang Medium für gedankliche Innovationen war und für manche Streitschrift herhielt, haben wir in der Schule gelernt. Dass Papier auch eine künstlerische Dimension haben kann, zeigt die Ausstellung von Marie Schirrmacher-Meitz.
Dabei zeigt die Künstlerin, dass Papier nicht mehr nur Träger von Farbe und Information ist, sondern selbst zum eigenständigen Ausdrucksmittel wird. Neue Anwendungen machen das Papier autark und transportieren die Aussage eines Kunstwerkes nicht nur über seine Form und Farbe, sondern ganz speziell über sein Material. Deshalb ist die eigene Papierherstellung für Marie Schirrmacher-Meitz besonders wichtig. Dabei bringt sie Papier beim Schöpfen in die gewohnte Flächigkeit und nahezu jede gewünschte Form. "Kaum ein anderes Material hat so viele unterschiedlichen Eigenschaften", behauptet die Künstlerin, deren Kreativität eine symbiotische Verbindung zu diesem Material eingeht. "Ich verwende dieses Naturmaterial Papier wie ein Maler seine Farbe", betont die in Hechthausen an der Oste lebende Künstlerin.
Auf den ersten Blick hübsch und harmlos, entpuppen sich ihre Installationen bei genauem Hinsehen nicht selten als hintergründige Provokationen, deren Themen oft aktuelle gesellschaftliche Diskussionen aufgreifen. So zeigt die Wandinstallation Schwarz, Rot, Gold auf drei dreieckig gerollten Packpapierrollen jeweils drei filigrane, kleinteilige Zeichnungen, die sich als schwarze, rote und gelbe Johannisbeeren herausstellen, von denen jede für sich durchaus in einem Naturkundebuch zu finden sein könnte. Deren Kombination und Darstellung die Assoziationsfähigkeit der Betrachter - oder man könnte auch sagen - einen Wiedererkennungseffekt herausfordern.