In meinem künstlerischen Ansatz experimentiere ich mit dem Medium Klebeband und hinterfrage dessen Grundprinzipien: Durch Schnitte und Auslassungen löse ich gerade Linien auf, integriere Kreisformen oder lasse Lücken. So kann auch die Materialität der Oberfläche als weitere Ebene sichtbar werden.

Die Basis für meine Arbeiten bilden häufig Strukturen und Raster, in die ich sehr detailliert hinein- und herauszoome. Farbverläufe entstehen durch Überschneidungen oder durch Versatz, so dass sich die Linien abhängig vom Standpunkt des Betrachters zerlegen.

Ich arbeite oft intuitiv und ohne Vorlage, so dass meine Kunstwerke und Installationen organisch entstehen. Es fasziniert mich, während des kreativen Prozesses Entscheidungen zu treffen.

Für mich ist Kunst, die von einem Rahmen umgeben ist, wie ein Fenster, das einen begrenzten Blick in eine andere Welt erlaubt. Der Künstler entscheidet, was er zeigen will. Alles, was darüber hinausgeht, ist für den Betrachter nicht sichtbar.

Es fasziniert mich, durch dieses Fenster zu steigen und das Kunstwerk dreidimensional zu entwickeln. Wenn ich eine Rauminstallation mache, habe ich die Möglichkeit, ein Kunstwerk zu schaffen, in das der Betrachter eintreten kann. Und das Werk verändert sich mit der Position des Betrachters: Es kann Stück für Stück erforscht und entdeckt werden.

Jeder Raum, den ich gestalte, ist einzigartig. Ich liebe es, mit Räumen zu spielen, auf sie zu reagieren oder bewusst gegen sie zu arbeiten.